Botschaft von Präses Manfred Rekowski zum Jahreswechsel
„Das zurückliegende Jahr – zwischen der Silvesternacht in Köln und dem Anschlag in der Weihnachtswoche in Berlin – hat uns vor Augen geführt, wie gefährdet das Leben einer offenen Gesellschaft ist. Wir müssen mit Unsicherheiten leben.“ Das sagt Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, anlässlich des Jahreswechsels. Christinnen und Christen glaubten aber an Gottes Zukunft und daran, dass keine Zeit gottverlassen und gottlos ist. „Und deshalb stellen wir uns getrost und zuversichtlich den Herausforderungen der Gegenwart. Denn wir vertrauen darauf: Jetzt ist die Zeit der Gnade!“
Dies gelte auch und gerade an den Orten und in den Situationen, in denen es schwierig ist: „In einem aufgeheizten gesellschaftlichen Klima, in dem manche politischen Akteure verstärkt nach Sündenböcken suchen und in dem viele Menschen Angst vor dem Abstieg haben. Das alles in einem Wahljahr“, so Präses Rekowski und nennt weitere Beispiele: „Im Religionsunterricht in einer Schulklasse, in dem immer wieder höchst existentielle Fragen angesprochen werden. Bei der Schuldnerberatung, wo mancher ja nicht nur seinen finanziellen Bankrott erklären muss. Am Bett einer Schwerkranken, auf das schon der Tod seine Schatten wirft.“
Auch für das anbrechende Jahr 2017, sagt der rheinische Präses, gilt: „Gott ist an der Seite derer, die das Leben suchen, die am Leben leiden, die am Leben zweifeln und verzweifeln. Er ist uns zugewandt vom ersten bis zum letzten Atemzug. Gott will mit uns Menschen zusammen sein und lässt uns nicht los und gibt uns nie auf.“