Trauerabend

Ich kann es noch nicht fassen…
Unter diesem Titel findet alle drei Monate ein Trauerbegleitungsabend statt. Eingeladen sind alle, die in der letzten Zeit einen Menschen verloren haben und mit ihrer Trauer nicht alleine bleiben wollen. Bei diesen ökumenischen Abenden besteht die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum über eigene Trauererfahrungen auszutauschen.

Seit Anfang der 90er Jahre gibt es dieses ökumenische Angebot, das von der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde und dem Franziskushospiz getragen wird. Ein Vorbereitungsteam gestaltet jeweils den Abend und gibt Hilfestellung, miteinander ins Gespräch zu kommen und Raum zu geben für das, was in der Zeit der Trauer und des Abschieds belastet wie auch für das, was gelingt. Trauernde entdecken dabei für sich neue Möglichkeiten, auf dem Weg durch die Trauer einen Schritt weiter zu gehen.

Jeder Abend ist in sich abgeschlossen, eine Teilnahme ist jederzeit möglich. In den zweieinhalb Stunden erleben Menschen immer wieder, dass sie durch das gemeinsame Gespräch und die Impulse, die das Vorbereitungsteam einbringt, aufgerichtet und getröstet werden. Sie erleben, dass ein Stück Zuversicht Raum gewinnt gerade da, wo es einem oft genug die Sprache verschlägt und man das eigene Leben ganz neu ordnen muss. Sie entdecken, dass gerade dort, wo durch den Tod einem ganz viel genommen wird, einem auf der anderen Seite auch viel geschenkt wird und neue Kräfte zuwachsen, die den Verlust nicht einfach ersetzen, aber erträglicher machen.

An diesen Abenden wird erfahrbar, was in dem Lied »Komm, Herr, segne uns« so ausgedrückt wird: Segen kann gedeih´n, wo wir alles teilen.
Pfarrer Volker Horlitz

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