Monika, Annika, Jan und Joris Löttgen engagieren sich als Familie auf vielfältige Art und Weise in unserer Gemeinde. Monika Löttgen schildert uns, was die Familie antreibt und was sie besonders gerne machen.
Gemeinsam in einer Gemeinde zu sein, miteinander am Gottesdienst und anderen Veranstaltungen teilzunehmen, ist schon eine tolle Sache, die uns als Familie stärkt, zusammenhält und Heimat gibt. Der eine oder die andere von uns engagiert sich aktiv im Presbyterium, im Kindergottesdienst oder bei der Familienfreizeit.
Besonders aber genießen wir es, alle gemeinsam zweimal im Jahr beim Kindertrödel der Gemeinde aktiv zu sein. Es ist für uns ein langes Wochenende mit echter quality-time: Zusammen an einem Projekt zu arbeiten, bringt uns einander viel näher als zum Beispiel gemeinsam vor dem Fernseher zu sitzen.
Der Kindertrödel bietet Familien die Möglichkeit, Haus und Keller zu entrümpeln mit dem Wissen, dass die Sachen noch eine gute Verwendung finden, oder mehrere große Taschen mit Kleidung und Spielzeug für wenig Geld mit nach Hause zu nehmen. Nebenbei kommt jedes Mal eine anständige Summe für die Stiftung zusammen. Besonders schön ist es, dass durch den Kindertrödel viele Menschen mit der Gemeinde in Kontakt kommen und auf die Angebote der Gemeinde aufmerksam werden.
Der Trödel eignet sich wunderbar für ein »Ehrenamt als Familie«, weil jeder sich mit seinen Fähigkeiten einbringen kann. Als die Kinder klein waren, haben sie Kleidung sortiert und Trödelkarten an den Kassen eingesammelt und freuten sich einfach, dabei zu sein und sich als Teil eines großen Ganzen zu fühlen. Inzwischen sind sie groß, übernehmen schon viel Verantwortung, haben ihre speziellen Einsatzbereiche, in denen sie uns Großen zum Teil überlegen sind.
Es ist ein tolles Gefühl, von seinem Kind zu hören: »Mach Dir keine Sorgen, Mama, das habe ich alles im Griff!« und sich darauf verlassen zu können. Man lernt seine Kinder noch einmal neu kennen, nebenbei lernen sie Verantwortung zu übernehmen und Teamwork. Am Ende des langen Trödelwochenendes bleiben nicht nur müde Knochen, sondern auch das tolle Gefühl: Das haben wir gemeinsam geschafft und es ist gut gelaufen.
Wir zwei »Großen« haben uns damals bei ehrenamtlicher Arbeit auf anderem Gebiet kennen und lieben gelernt,und es ist wunderbar zu sehen, wie das ehrenamtliche Engagement die Kinder »angesteckt« hat und wir es jetzt als Familie erleben können. Auch andere Familien genießen inzwischen die gemeinsame Arbeit beim Trödel. Da entschuldigt sich die Mutter, dass sie dieses Mal nicht helfen kann, prompt fragt die kleine Tochter: »Aber ich hab doch Zeit, Mama, darf ich nicht trotzdem mithelfen?«
Ich wusste es schon immer: Ehrenamt kann man vererben!
✏ Monika Löttgen