Ihr lieben Menschen Groß und Klein,
es ist ein alter Brauch am Rhein,
dass ehe neu beginnt das Fasten,
der Ernst des Lebens tut kurz rasten.
Und ganz zentral, nicht nebenbei,
setzt das Gesellschaftsthemen frei,
die uns im letzten Jahr bewegten,
die unsern Alltag oftmals prägten:
Denn Klimawandel, Inflation,
Pflegenotstand, Invasion –
dies all‘ bewegte unser Herz,
verursachte so manchen Schmerz.
Drum mag es uns von Nutzen sein,
zu blicken in die Bibel rein:
sie weiß doch um die großen Sorgen,
die Menschen machen sich um‘s Morgen.
Jesus sprach auch oft davon,
und mancher Tipp ihm da entronn,
den er erzählte gern den Seinen,
in Gleichnissen – noch nicht in Reimen.
So war es auch an jenem Tag,
als fragend man zum Heiland trat:
Warum, so fragte, einer dort,
verhält es sich mit Gottes Wort,
so unterschiedlich, Herre Christ,
wenn es erst ausgesprochen ist?
Der eine Mensch ist fromm und weise,
macht sich auf eine Glaubensreise,
und hilft dem Nächsten, wo er kann,
ein wirklich guter Gottesmann!
Und andere dann wiederum,
die Stellen sich von Anfang dumm.
Sie brauchen Gott nicht und sein Wort,
wer Hilfe braucht, den schicken’s fort.
Warum, so fragte man den Heiland dort,
verhält’s sich so mit Gottes Wort?
Jesus hörte, seufzte dann,
eh die Antwort er entsann:
Es ist, sprach er, wie auf dem Feld –
das kennt ihr doch aus eurer Welt.
Stellt euch nun vor, es wird gesät,
wie jeder Landwirt es euch rät:
So landet Samen hier und dort,
manchen weht es sogar fort,
Und auch wenn Samen keimen tut,
heißt das noch nicht: Die Ernt wird gut.
Es braucht die Pflege, braucht den Regen,
braucht Sonnenschein und Gottes Segen.
Damit am End‘, wie es bekannt,
zu Essen gibt im ganzen Land.
Wer Jesus hörte schwieg betreten:
Das kannten sie aus ihren Beeten.
Das mit der Ernte und Saat –
das fanden sie recht adäquat.
Man muss sich kümmern und vertrauen,
auf Regen und auf Segen bauen.
Mit Gottes Wort und Gottes Reich,
ist’s also Saat und Ernte gleich:
Man muss es hören, muss es pflegen,
das gilt nun auch für unser Leben.
Wenn wir auf unsere Zukunft schaun,
ein bisschen mehr auf Gott vertraun,
wir Egoismus überwinden
für alle wir das Beste finden:
Anstatt die Zukunft zu verbauen,
wir Perspektiven werden schauen:
Denn wenn wir diese Welt bewahren,
dann können wir uns manches sparen –
an Rüstungsgeld und Klimasold
und was am Horizont sonst grollt.
Denn Gottes Saat, die haben wir,
heute schon und das auch hier.
Sie kann in jedem von uns keimen
und wachsen. Nicht nur in den Reimen
kann jeder Gottes Wort verbreiten
und andre Menschen mit anleiten
Gutes zu tun und Frieden zu schaffen
Hoffnung geben und das ohne Waffen.
Wo Vorurteil und Mächte fallen,
da kann so Gottes Liebe wallen.
Und fröhlich werden wir dann sein,
denn Gottes Fried kehrt bei uns ein.
denn Jesus, unser Hirt, ist hier
und das ist gut – bei Dir und mir.
Auch wenn dann die großen Sorgen,
die wir uns machen um das Morgen,
drohen den Alltag zu zerfressen –
als Christ sind sie für mich gegessen:
Ich weiß um Gottes großes Erbarmen.
Die Predigt ist aus, drum sage ich:
Amen!