Neulich im Freibad
In den letzten Tagen, als es so ungewöhnlich warm war, war ich in Gedanken wieder in meinem Lieblingsfreibad – dem Heidebad – zwischen Hilden und Ohligs.
An den heißesten Tagen waren die 2 Stunden vormittags, oder in der Mittagszeit, die ich im Freibad Heide mindestens einmal die Woche verbrachte, kleine Fluchten aus der Hitze des Tages. Für den Rest des Tages war ich dann wunderbar erfrischt und gut abgekühlt.
Beim Schwimmen hänge ich meinen Gedanken nach, kann wichtiges von unwichtigem trennen, ordne Ideen für Predigten und Andachten, sortiere Termine.
Unnötige Sorgen und belastende Gedanken lasse ich vom Wasser davontragen, ich schwimme mich frei. Wenn dann der Sprungturm belagert wird, schaue ich besonders gerne den Springern zu.
Da gibt es richtig tolle Begabungen, Saltos / Hechtsprünge/ Schrauben, jede Menge Wasserplatschen und ganz viel Spaß.
Ich erinnere mich gerne daran, wie ich zum ersten Mal vom 5-Meter-Brett gesprungen bin. Das gab es bei uns zu Hause nicht, aber als ich mit meinem Bruder bei meinem Onkel und Familie in Ferien war, da konnten wir den richtigen Sprungturm nutzen. Das war schon deutlich höher als das vetraute 3-Meter-Brett, aber ich habe es gewagt, bin in den wenigen Sekunden über mich hinausgewachsen, habe mich mächtig erwachsen gefühlt.
Jetzt in der Erinnerung kommt mir eine Gedichtzeile von Hilde Domin in den Sinn,die dieses Gefühl sehr gut ausdrückt:
„Ich setze meine Fuß in die Luft und sie trug“.
Pastorin Lieselotte Rönsch