Hanni war bei uns zu Besuch. Und hat noch eine ganze Menge Freunde mitgebracht. Vor allem Marco und Julian, der auch noch gleich eine Art Taufe hatte, die ziemlich weh getan haben muss – hat auf jeden Fall schön geblutet. Aber der Reihe nach.
Nach unserem gewohnt leckerem und gemütlichen Frühstück und einer kurzen Kennenlernrunde bekamen wir Besuch von Hanni, Snow und Leo. Sie kamen in Begleitung ihrer Falkner Marco und Julian aus dem Wildpark Bad Marienberg.
Neben der Tatsache, dass alle VKM-TeilnehmerInnen Greifvögel auf der Hand halten konnten, den Wüstenbussard Hanni anfliegen lassen und an Frettchen schnuppern konnten, wurden uns zwei Stunden lang wirklich alle Fragen rund um Greifvögel, Greifvögelhaltung, FalknerInnenausbildung, Tierschutzprobleme und Tierverhaltensforschung erklärt. Hier konnte sicher jeder für sich etwas Besonderes mitnehmen.
Da Wüstenbussarde vom Verhalten her eher Hunden im Sinne von Rudeltieren ähneln, sind diese vergleichsweise gut auf den Falkner/die Falknerin zu prägen, zu konditionieren und können bspw. bei Flugshows– oder besonderen Anlässen wie einem Väter-Kinder-Morgen besonders gut eingesetzt werden. Daher konnten wir Hanni auch anfliegen und bei uns auf dem Arm landen lassen – natürlich befand sich der Arm dann in einem sehr dicken und stabilen Falknerhandschuh.
Andere Greifvögel ähneln vom Sozialverhalten her eher Katzen – sie betrachten den Falkner als eine Art Dosenöffner mit Ohren. So auch Hannis Kollegen. Snow – ein sibirischer Uhu – war mit seinen gut 2,6 kg deutlich schwerer als Hanni, verglichen mit seiner gut doppelt so schweren Partnerin allerdings wohl eher zart gebaut. Snow konnte auf die Hand genommen werden. Allerdings wurde Snow dann irgendwann schlecht gelaunt – und hat sich bei seinem Falkner Julian, der sich noch in seiner Falknerausbildung befindet, sehr herzhaft in die Hand gekrallt. Marco bezeichnete dies als Julians Eulentaufe. Das hat wohl etwas weh getan – eine längerfristige Einschränkung konnte allerdings ausgeschlossen werden. Snow geht es gut!
Weiter mit dabei war Leo – Vertreter einer kleineren südafrikanischen Eulenart, der ebenfalls auf die Hand genommen werden durfte und sich in besonderem Maße durch Knuffigkeit auszeichnete.
Mit im Gepäck hatten die Falkner noch zwei Frettchen; riecht man an deren Fell, riecht es zwar auch nach Raubtier, unverkennbar ist aber auch eine leichte wohlige Honignote im Geruch.
Zum Glück hat das Wetter einigermaßen mitgespielt. Wir danken Herrn Marco Wahl vom Wildpark Bad Marienberg ganz herzlich für seinen Besuch. Der nächste VKM-Termin steht noch nicht fest, wird aber in Kürze über die üblichen Kanäle bekannt gegeben.
Stefan und Stephan